Da hier noch nichts passendes zu dieser Distribution zu finden ist, möchte ich meine bisherigen Erkentnisse mit dieser Distribution teilen.
Ich selber bin von Debian Sarge nach Ubuntu Warty umgestiegen. Zum System selber ist zu sagen das es zu 100% identisch ist. Jedes Debian HowTO und Anleitung funktioniert auch mit Ubuntu. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Ubuntu jede 6 Monate ein Stable Release verspricht.
Bei der Installation gab es keine Probleme, und es ist relativ simpel gehalten. Die Installation ist einfach als jede andere Distribution, und kann sogar anfängern empfohlen werden.
Leider hat dies auch etwas seinen Preis.
Um die Installation in kurzen Schritten zu beschreiben:
Es wird der neue Debian Installer benutzt.
Man erstellt ein Benutzer Account, mit entsprechenden Passwort.
Danach kommen Fragen über Netzwerkkarte DHCP/statisch.
Das war es dann auch schon.
Es wird standartmäßig GRUB als Bootmanager installiert. LILO steht nicht zur Auswahl. Sei es nun in der expert installation oder in der normalen installation. Führt man die normale installation aus, wird der MBR auch einfach überschrieben.
Nachteile die mir aufgefallen sind, und mich störten.
- Es wird kein root Passwort abgefragt. Standartmäßig soll das System wohl so dienen das man root fähigkeiten nur über die Gnome Oberfläche, oder sudo benutzt. Hier muss man also nachbessern und nach der Installation eine root Terminal starten, und das root Passwort nochmals von Hand ändern.
- Keine Paketauswahl: Standartmäßig wird sofort all das installiert was auch auf der CD ist. Und man kann keine Pakete auswählen, was genau installiert werden soll. Als Desktop Manager wird Gnome 2.8 genommen. Im Lieferumfang sind Firefox und Evolution installiert. Openoffice 1.1 ist mit von der Partie. Teilweise muss man also hier noch das ein oder andere Paket wieder deinstallieren was einem nicht gefällt. Mozilla wird Standartmäig nicht mitinstalliert.
- Artwork: Zu Anfang war das Artwork noch ganz okay was standartmäßig installiert wurde. Mitlerweile wird das wohl den einen oder anderen nicht gefallen. Aber Desktop Hintergrund ändern. Oder anderes Design der Fenster auswählen sollte nicht so das Problem sein.
Eigenschaften der Distribution:
- Beim Paketmanagment gibt es 3 Gruppen. einmal "main" "restricted" und "universe". In Main sind all diese Pakete gelagert die auch direkt von den Ubuntu Entwicklern auf den neusten Stand gebracht werden, und für diesen Security Patches angeboten werden. Da man nicht alle Pakete ständig auf den neuesten Stand halten kann, und das in einer Release Zeit zu jeweils 6 Monaten, kommen hier halt nur das Grundgerüst, und alle weiteren Standartprogramme rein, die gepatcht werden.
Restricted enthält nicht ganz freie Pakete. Hier sind z.B. das ein oder andere Tool für die NVidia Grafikkarte auffindbar.
Universe enthält den kompletten rest der nicht in main vorhanden ist, aber in den Debian Archiven vorhanden sind.
Es sind also genauso viele Pakete verfügbar wie bei Debian auch.
- Zum Patchen selber wird nach einem Stable release auch bis zu 18 Monate noch security Patches angeboten.
- Letztendlich um es nochmal zu betonen. Es ist ein Debian System, also werden auch die deb Pakete genommen. Genauso funktionieren auch alle inoffizielen Pakete für Debian mit Ubuntu. Man kann also ohne weiteres zu der sources.list quellen wie nerim oder videolan hinzufügen.
Jedoch sollte man diese Quellen nur dann benutzen, wenn man einzelne Pakete installiert, wie mplayer, w32codecs, libdvdcss2 etc. Nie ein upgrade oder dist-upgrade machen, wenn solche Quellen in der sources-list stehen.
Grund darin liegt das die Programm version meistens auf den neusten Stand sind, und somit die gepatchten Programme aus der main Version von Ubuntu somit überschrieben werden.
Fazit:
Ubuntu ist für mich die Distribution die ich gesucht habe. Da ich bevorzugt Debian einsetzte, jedoch möchte man dies auch in der Desktop Welt benutzen. Jedoch jeweils 2 Jahre warten bis eine Stable Version heraus kommt, oder länger ist aus meiner Sicht für ein Desktop System unankzeptabel.
Diese Aufgabe wird von Ubuntu übernommen. Das System verliert keine eigenschaften eines Debian Systems, wird aber Standartmäßig auch so einfach gehalten, dass es jeder installieren kann, und auch benutzen kann.
Zwar muss man zu Anfang ein paar Handgriffe selber erledigen, die aber aus meiner Sicht nicht so wild sind. Nach diesen Eingriffen, hat man ein System, das aus der Sicht der Paketen aktuell ist, weiterhin hat man auch security Patches für die aktuellen Pakete, die z.B. für Debian testing oder unstable nicht angeboten werden.
Ich kann also Ubuntu bisher nur weiter empfehlen. Aber für Server sollte man dann doch lieber wieder zu Debian greifen.