Öffentlicher Sektor steigt auf Linux um | Für Microsoft Weg in die Bedeutungslosigkeit | "Irrelevanz ist der Anfang vom Ende"
Brasiliens Entscheidung, in der öffentlichen Verwaltung auf Open-Source-Software zu setzen, stößt beim Chef von Microsoft Brasilien, Emilio Umeoka, erwartungsgemäß auf Unverständnis.
Wenn sich das Land wieder verschließe, sei man in zehn Jahren in etwas Unbedeutendem führend. "Mein Chef sagte einmal: Irrelevanz ist der Anfang vom Ende", so Umeoka. In den 80ern schützte Brasilien seinen IT-Sektor durch Zölle vor Importen, um damit die eigene Industrie zu stimulieren.
Laut seiner Einschätzung zählt Brasilien zu einem viel versprechenden Markt, im letzten Jahr erreichten die Umsätze die Marke von 293 Millionen USD, doch er sieht das Land in die falsche Richtung steuern. Vor allem bei einer ideologischen Annäherung verliere Microsoft die Möglichkeit zu einer effektiven Debatte, so Umeoka weiter.
Brasilien will Software exportieren
Die Regierung hat bereits mit dem Umschulungsprogramm begonnen. Auch die ersten Microsoft-Betriebssysteme verschwinden bereits von den 300.000 staatlichen Computer.
"Ich weiß nicht, ob das der beste Weg ist, um Investitionen ins Land zu bekommen", so Umeoka weiter. "Ich weiß aber, dass es nicht der beste Weg ist, um eine Entwicklungsplattform für den Export zu schaffen, denn was nichts kostet, kann auch keinen Umsatz bringen."
Die Regierung plant bis 2006 die Software-Exporte auf zwei Milliarden USD zu erhöhen. 2002 lagen diese bei 115 Millionen USD.
Für Umeoka liegt vor allem in der Bekämpfung von Software-Piraterie der Schlüssel, um mehr Umsätze und damit Steuereinnahmen zu schaffen.
Quelle:
futurzone