Im Linux gibt es eingebaute Handbücher. Diese werden über die Kommandos "man" und "info" abgerufen. Das "info"-Programm enthält i.d.R. immer umfangreichere Informationen, ist aber komplizierter zu bedienen. Die Bedienung wird in "info info" erklärt. Das "man"-Programm zeigt standardmäßig das Handbuch mit "more" oder "less" an, das kann aber durch Umgebungsvariablen für jeden Benutzer geändert werden. Beide Programme können mit Q beendet werden. Details stehen in "man man", "man more" und "man less".
Um Kommandos einzugeben, loggt man sich einfach im Text-Modus ein (z.B. über SSH oder am Rechner selbst) oder startet einen Terminal-Emulator im X.
Gibst Du z.B. "man squid" ein, dann erfährst Du nicht nur, wo die squid.conf ist, sondern auch noch, wo Du weitere Dokumentation dazu findest.
Wie man im Linux eine Datei editiert kommt auf die Umgebung an. Dabei ist zunächst entscheident, welche Editoren schon installiert sind bzw. welche noch installiert werden können. Befindet man sich in X, so hat man natürlich noch eine gewisse Palette an GUI-Editoren zur Auswahl; viele Benutzer neigen aber dazu auch in X keinen GUI-Editor zu benutzen, und starten stattdessen einen Terminal-Emulator (z.B. "xterm") in dem sie dann ihren gewohnten Editor starten.
Beliebte Editoren sind: nano (einfach zu bedienen), pico (ähnlich nano), vi (umfangreich, aber auch schwer zu bedienen), vim (ähnlich vi), emacs (ebenfalls umfangreich und auch schwer zu bedienen). Für den grafischen Modus ist oft das sehr spartanische "xedit" vorhanden, die Bedienung ist aber etwas gewöhnungsbedürftig; viele X-Umgebungen bringen eigene Editoren mit, z.B. "gedit" für Gnome oder "kedit" für KDE.
Bei allen Editoren sind folgende Dinge zu beachten:
- Backups machen! Editiert man Konfigurationsdateien, so sollte man vorher eine Kopie an einem leicht zugänglichen Ort abspeichern, falls man den alten Stand wieder herstellen muss.
- Word-Wrapping, also automatischer Zeilenumbruch. Wenn Zeilen automatisch umgebrochen werden, und die Dateien mit Umbrüchen abgespeichert werden, dann kann das einige Konfigurationsdateien unbrauchbar machen. Man sollte vorher also beim Editor derartige Funktionen in der Konfigurationsdatei des Editors, per Kommandozeilenoption oder im Konfigurations-Dialog abstellen.
- Automatisches Backup. Einige Editoren sind voreingestellt, vor dem abspeichern die alte Datei in eine Sicherungskopie zu speichern. Diese Endet meist auf "~" und kann zu Problemen führen, wenn ein ganzes Verzeichnis von Konfigurationsdatein abgearbeitet wird, da dann sowohl die neue Version, als auch die alte Version der Datei in dem Verzeichnis liegen und abgearbeitet werden. Diese Funktion sollte man also entweder auch abstellen, oder zumindest gut im Auge behalten.
Damit man nicht versehentlich eine Konfigurationsdatei überschreibt, löscht oder sonstwas, sind diese meist mit Rechten versehen, die gewöhnlichen Benutzer den Schreibzugriff zunächst verweigern. Um diese Dateien zu ändern, muss man also den Administrations-Account "root" benutzen und dann ist höchste Vorsicht angebracht: Man meldet sich nicht als root an, denn dann würden alle Programme mit den Rechten roots arbeiten, was die Stabilität und Sicherheit des Systems sehr gefährdet; ein ausrutscher mit der Maus oder ein Tippfehler und schon fehlt die Hälfte des Systems...! Man benutzt also spezielle Programme, wie "sudo", "su", "gksudo", "gksu" usw., um kurzzeitig, nur in einem bestimmten Programm, root-Rechte zu erlangen und diese nach den Wartungsarbeiten gleich wieder abzulegen.