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25.08.2002, 21:57

Lycoris Linux v. LinuxUser

Aus zeitlichen Gründen kann leider kein Test der Lycoris Linux Distribution von linux-tests.de geschrieben werden. Deshalb untenstehend ein Test, welcher im Magazin LinuxUser unter dem Link http://www.linux-user.de/ausgabe/2002/08…is/lycoris.html erschein.
(Für den Inhalt des Tests ist linux-tests.de nicht verantwortlich und distanziert sich von jeder aussage welche im Zitat getroffen wird.)

Zitat


Lycoris Linux

Schöne neue Welt

von Andreas Grytz



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Redmond Linux verwandelte sich in Lycoris Linux. Der Anspruch blieb aber der gleiche: Linux für jedermann auf dem Desktop.
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Mit dem ersten Login wird gleich klar: Hier ist die Welt in Ordnung. Der Hintergrund zeigt eine grüne Landschaft vor einem strahlend blauem Himmel, der nur von wenigen Schäfchenwolken durchzogen wird. Die Frage ist: Hält das gute Wetter an, wenn man einen längeren Spaziergang durch das System macht oder ziehen vielleicht doch noch Gewitterwolken auf?



Abb. 1: Mit einem freundlichen Hintergrund empfängt Lycoris Linux den Benutzer

Von Design der Oberfläche macht Lycoris Linux einen sehr angenehmen Eindruck: Antialiased Fonts und Icons, die für komplett überarbeitet wurden, sprechen an. Der KDE-basierte Desktop wirkt mit lediglich vier vorinstallierten Desktop-Icons aufgeräumt.

Mit den Icons kann der Benutzer, ähnlich einem Windows-Rechner, System- und Netzwerkumgebung erforschen, seine eigenen Dateien im Home-Verzeichnis anschauen oder mittels Mülleimer im Dateisystem aufräumen.


Installation

Auf dem Testrechner, einem AMD Athlon mit 900 MHz, einer ATI Radeon QD Grafikkarte und Netzwerkanbindung ließ sich Lycoris innerhalb von 20 Minuten installieren. Der Installationsdialog fragt lediglich die Daten für einen unprivilegierten Anwender, das Root-Passwort und die Zeitzone ab. Die Einstellungen für die X-Konfiguration können geändert werden; sie lieferten aber in der Voreinstellung eine sinnvolle Kombination.

Vorsicht ist bei dem eingebauten Partitionierungs-Tool geboten: Es kann zwar Windows-Partitionen verkleinern, neue Partitionen anlegen, ist aber etwas unübersichtlich in der Bedienung. Lässt man dem Lizard die Freiheit, selber Partitionen anzulegen, dann löscht er ohne Nachfrage alles auf der vorgesehenen Festplatte.

Angenehm ist die Parallelisierung von Paketinstallation und Konfigurationsschritten, wie Netzwerk, User und Zeitzone. Dauert die Installation länger als die Konfiguration, lädt das Installationsprogramm zum Patience-Spiel ein. Ungünstig ist die fehlende Möglichkeit, einen ISDN-Zugang einzurichten. Einen DSL-Anschluss kann ebenfalls nicht während der Installation miteingerichtet werden. Lediglich ein Modem unterstützt der Lizard.


Alltagstauglich?

Lycoris verfolgt einen Ansatz, bei dem der Benutzer nicht mit dem System unmittelbar in Berührung kommt und sich voll auf die eigentliche Arbeit auf dem Desktop konzentrieren kann. So gibt es keine Entwicklungswerkzeuge und Development-Pakete bei der Standard-Installation und auch auf der CD finden sich keine entsprechenden Pakete, die nachzuinstallieren wäre.

Dem gesteckten Ziel wird die Distribution nur in sofern gerecht, als dass der User tatsächlich durch stark vereinfachte Menüstruktur und automatisierte Updates sich wenig um das eigentliche System kümmern muss. Jedoch findet man kaum Tools und Programme, die für die Arbeit auf dem Desktop wichtig wäre. Weder Netscape noch Star Office oder Open Office kommen mit einer Standardinstallation auf die Festplatte.

Lycoris hat ein einfaches Update-Werkzeug in das KDE-Menü integriert, das weitgehend autonom arbeitet. Bei einer bestehenden Verbindung zum Internet werden Daten zum Vergleich von einem FTP-Server geholt und bei Bedarf Software-Pakete ausgetauscht. Da die Firma zum Zeitpunkt des Tests keine Updates anbot, ließ sich nicht überprüfen, ob die neuen Pakete richtig integriert werden.

Die Distribution basiert auf dem Red Hat Package Manager, was zur Folge hat, dass sich bis zu einem gewissen Grad auch Pakete einspielen lassen, die Lycoris nicht zur Verfügung stellt.


Fazit

Schönes Design und schlanke Funktionalität können nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Distribution noch einiges an Arbeit erfordert. Bisher peilten die Entwickler den englischsprachigen Raum an und ließen folgerichtig die Unterstützung für die deutsche Sprache außen vor.

Orientieren sie sich stärker nach Europa, dann ist aber eine Erweiterung des Sprachangebots unverzichtbar. In dem Produkt, dass wohl zum Teil aus Caldera-Komponenten besteht, steckt nicht zuletzt durch den leistungsstarken Installations-Lizard Potential, das sich nutzen ließe. Vor ein paar Jahren war der Markt für Desktop Linux noch nicht bereit; das ändert sich langsam.


;)
MfG

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